Schnell noch, bevor der November kommt

nano

Mal wieder im Newsticker:

  • ein kleiner Artikel von mir über den letzten Camp ist in der „Genussliga“ erschienen, für alle, die mir nicht auf Facebook folgen, hier der Link
  • Um das reale Leben so weit wie möglich in Schranken zu halten, habe ich schon vorgekocht, großkampfgeputzt (naja, also, weitgehend halt), Klassentreffen abgesagt (was müssen die das auch im November abhalten, selber schuld, sollen sie schauen, wie sie sich ohne mich amüsieren! – Andererseits, das haben sie die letzten 35 Jahre auch geschafft) und alles getan, was wahrscheinlich auch Tiere, die Winterschlaf halten, so vorbereiten, damit es ihnen an nichts fehlt.
  • Geplottet und Charaktere gefeilt wie irr – und natürlich hadere ich mit mir, weil ich damit nicht fertig werde

Soweit, so normal.

Nachdem mir aber die Realität heuer schon vorher ein paar Herausforderungen vor die Füße gepfeffert hat, wird es dieses Mal sehr viel Selbstdisziplin brauchen, um mein Ziel, den dritten Teil der Trilogie mit „Tante Erna“ zu schreiben, zu erreichen. Schreibzeit für den NaNo beginnt, wie schon in der letzten Zeit die Schreibphasen „für mich“, ab 20 Uhr. Nicht eine Minute früher. Schlafen gegangen wird, wenn ich den Wordcount erreicht habe. Nicht eine Minute früher. Alle anderen Dinge, die ich sonst noch schreibe, zähle ich NICHT im Wordcount mit, die gehören zum „Broterwerb“, dazu, in zehn Monaten freihändig ohne Netz (und Parkpickerl) überleben zu können.

Möge der Kaffee mit mir sein – und mit allen, die auch heuer wieder beim NaNo mitmachen!

 

Harte Zeiten

Da schreibt man also. Jagt seinem Word-Count nach. Nicht nur dem, den der NaNo vorgibt. Nein, viel schlimmer noch: dem, den man sich selbst gesetzt hat.
Man muss erkennen, dass man sich die Latte zu hoch gelegt hat.
Der innere Lektor brüllt: „Was soll der Schwachsinn überhaupt?“
Der innere Realist schreit: „Sag einmal, hast du nichts Anderes zu tun?“
Der Plot stimmt nicht, der Spannungsbogen auch. Die Idee ist da, wie es besser geht. Dazu fehlen aber wichtige Informationen. Den einzigen Menschen, der die Antworten kennt, traut man sich nicht anzurufen.
Die Biotonnen sind geleert, das Wetter wunderbar. Es gibt keine Ausreden, das (fast) letzte Laub zu rechen. Es hätte davor auch keine Ausreden gegeben, die Schläuche im Garten endlich aufzurollen und die Garnitur von der Terrasse winterfest zu verstauen.
Vor dem Einschlafen das letzte Bild, das ich hinter geschlossenen Lidern sehe, ist ein „Screenshot“ vom Srivener, meinem Schreibprogramm. Eine Idee, eine unscheinbare Nebenfigur etwas farbiger zu gestalten. Nicht aufgeschrieben. Weg.

Vor allem aber dieses Gefühl: ich schaffe es nicht. Den NaNo schon, da mache ich mir keine Sorgen. Aber ich will ja das Manuskript bis Februar fertig haben. An den Verlag schicken. Auf die Antwort zittern.
Und plötzlich ist sie wieder da, diese grausame Stimme in meinem Kopf: „Was willst du überhaupt? Warum tust du dir das an? Wozu schreibst du überhaupt einen Roman? Und was bedeutet es für dich, ihn zu veröffentlichen, wieso ist dir das auf einmal so wichtig?“

Herzerl, wenn ich die Antwort wüsste, würde ich es wahrscheinlich gar nicht tun!

Das Einzige, was ich weiß ist, dass diese Phasen notwendig sind. Was jetzt bremst, wird bald beschleunigen.

Also: Nase zu und durchtauchen!