NaNoWriMo, Tag 1

Heute nur kurz, mir krachen schon die Finger.
Ja, der Start ist gelungen, ziemlich genau, wie ich mir das vorgestellt habe.

Durchschnittlich will ich ja – wenn ich nicht nur die üblichen 50k knacken will (was eh schon mehr als genug Arbeit ist) – 2.000 Wörter am Tag erreichen. Was natürlich nicht so gut geht, wenn noch drei ganztägige Webinare im November auf mich lauern, und die Bäume draußen gerade das Laub fallen lassen, wie Babys die Rassel aus der Hand. Deswegen muss ein Vorsprung her. Heute waren das also 2.504 Wörter. Viel Mist dabei, über den ich im Dezember wahrscheinlich nur den Kopf schütteln kann, aber beim Erstentwurf gehört das ja dazu.

Wie geht es den anderen heute so?

The day(s) after

Ja, der November ist vorbei. Ein seltsames Gefühl, nach dem Heimkommen oder vor dem Wegfahren nicht gleich auf Wörterjagd gehen zu müssen! Aber für mich geht´s ja doch weiter. Inzwischen arbeite ich wieder am Plot, bringe alles, was ich so geschrieben habe in eine (neue) Reihenfolge, strukturiere und komme endlich drauf, wie ich die Szenen zu Kapiteln zusammenfassen kann. Ein ganz schöner Brocken Arbeit, aber mit „Aeon“ geht das recht gut. Nur musste ich vorhin kurz schlucken: ich habe mir angesehen, wie denn die Timeline im Ausdruck aussehen würde. Ganz nett. Nur durch Schlampigkeitsfehler (eine Figur habe ich statt 1987 schon 0087 auf die Welt kommen lassen) wären das im Ausdruck etwas über 9.000 Seiten geworden 😛 . Ja, ich denke, es ist bald soweit: der Anfang kann überarbeitet werden. Und die Testleser bekommen auch nur den Anfang zugeschickt, und das bald, denn die meisten sind ja schon im Vorweihnachtstrubel. Noch 2,5 Monate – es wird auch höchste Zeit, einen konkreten Überarbeitungsplan zu erstellen, wenn ich es noch schaffen will. Haltet mir die Daumen, dass mir der Alltag möglichst wenige Überraschungen vor die Füße wirft, es reicht wirklich schon!

NaNoWriMo – 50K erreicht!

Fast war es wie im Roman: „Was ist das Schlimmste, das deiner Figur passieren kann? Lass es geschehen!“ Ja, gestern hat mir der Alltag noch schnell einen gewaltigen Knüppel vor die Füße geworfen. Aber trotzdem: erschöpft, erledigt, erleichtert – ich habe heute die 50K geschafft! Damit bin ich wieder im Plan. Noch weiß ich nicht, wie dick der Knüppel noch werden wird, aber das erste Etappenziel habe ich erreicht. Bis zum 30. November will ich auf 75.000 sein, dann erst einmal durchschnaufen und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Den Plot umschlichten und testen, da hat sich Einiges verändert. Mein Werk überarbeiten und den Anfang an die Testleser schicken. Ein Berg Arbeit liegt noch vor mir und ich glaube wirklich nicht, dass ich es rechtzeitig schaffen werde, das Manuskript abzuschicken. Aber heute bin ich erst einmal stolz auf mich!

Harte Zeiten

Da schreibt man also. Jagt seinem Word-Count nach. Nicht nur dem, den der NaNo vorgibt. Nein, viel schlimmer noch: dem, den man sich selbst gesetzt hat.
Man muss erkennen, dass man sich die Latte zu hoch gelegt hat.
Der innere Lektor brüllt: „Was soll der Schwachsinn überhaupt?“
Der innere Realist schreit: „Sag einmal, hast du nichts Anderes zu tun?“
Der Plot stimmt nicht, der Spannungsbogen auch. Die Idee ist da, wie es besser geht. Dazu fehlen aber wichtige Informationen. Den einzigen Menschen, der die Antworten kennt, traut man sich nicht anzurufen.
Die Biotonnen sind geleert, das Wetter wunderbar. Es gibt keine Ausreden, das (fast) letzte Laub zu rechen. Es hätte davor auch keine Ausreden gegeben, die Schläuche im Garten endlich aufzurollen und die Garnitur von der Terrasse winterfest zu verstauen.
Vor dem Einschlafen das letzte Bild, das ich hinter geschlossenen Lidern sehe, ist ein „Screenshot“ vom Srivener, meinem Schreibprogramm. Eine Idee, eine unscheinbare Nebenfigur etwas farbiger zu gestalten. Nicht aufgeschrieben. Weg.

Vor allem aber dieses Gefühl: ich schaffe es nicht. Den NaNo schon, da mache ich mir keine Sorgen. Aber ich will ja das Manuskript bis Februar fertig haben. An den Verlag schicken. Auf die Antwort zittern.
Und plötzlich ist sie wieder da, diese grausame Stimme in meinem Kopf: „Was willst du überhaupt? Warum tust du dir das an? Wozu schreibst du überhaupt einen Roman? Und was bedeutet es für dich, ihn zu veröffentlichen, wieso ist dir das auf einmal so wichtig?“

Herzerl, wenn ich die Antwort wüsste, würde ich es wahrscheinlich gar nicht tun!

Das Einzige, was ich weiß ist, dass diese Phasen notwendig sind. Was jetzt bremst, wird bald beschleunigen.

Also: Nase zu und durchtauchen!

Gedankensplitter

Ein Blogeintrag einer ebenfalls schreibenden Freundin passt gerade gut zu meiner völlig übermüdeten und daher nachdenklichen Stimmung. Sie beschreibt ihren Kampf gegen den Alltag, der sicher auch aus Dingen besteht, die sie liebt, aber gerade im November, dem weltweiten Monat des Schreiberwahns, scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben. Auch die Dinge, die wir ansonsten gerne tun: da draußen scheint gerade die Sonne. Das vom Regen der letzten Tage noch nasse Laub schimmert auf der Wiese und lockt: „Komm, nimm den Rechen und spiel mit mir“. Und ich sage „Später.“

Es ist schon eine ganz eigene Welt, in der wir uns befinden. Einmal tun wir das, was andere „Leben“ nennen, und dann wieder rennen wir in eine Art Parallelwelt. Alles, was auf der „realen“ Welt ist, kann zu einer Inspiration für die Anderswelt werden.
Gestern, auf einer unerwartet schlechten Veranstaltung der Wirtschaftskammer, haben mir wengstens zwei Referenten Details zur Beschreibung von Szenen geliefert, der Zweite kann es in seiner Absurdität sogar zur Vorlage für eine Figur bringen (so ist er wenigstens für Irgendwas gut…). Ein dritter Vortragender die Idee, dass „Sandra“ unbedingt einen 3D-Drucker braucht. Die Freundin, die ich mitgenommen hatte, habe ich möglicherweise ein wenig verletzt, als ich sagte: „Die Schreiberlinge sind die Herde, zu der ich gehöre.“ Manchmal kommt es mir vor, als wären wir eine Art Geheimbund. Eine Minderheit, die versucht, eine harmlose (aber den „Normalen“ unheimliche) Psychose vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Sowas verbindet natürlich :-).  Dabei ist mein zweiter Vorname „Einzelgänger“! Und auch die Baustelle meiner Freundin inklusive deren wunderschönes Dachzimmer (genauer gesagt: wunderschön werdendes Dachzimmer) wurden zur Quelle der Inspiration. Denn sie (die Freundin) ist die Vorlage eines sehr wichtigen Charakters in meinem Roman – nur natürlich bis zur Unkenntlichkeit übersteigert. Das weiß sie übrigens auch.

Wen wundert es, wenn der Alltag seinen Tribut fordert, für alles das, was er uns an Ideen bringt :-)? Na gut, liebes Laub. Ich komme. Sobald Du etwas trockener bist.

NaNoWriMo – die Vorbeben

In immer kürzeren Abständen kommen die mails von den Organisatoren.
In unserer Facebook-Gruppe werden Treffen organisiert, Vorsätze gefasst, und Fortschritte in den Vorbereitungen gepostet. Fehlen nur noch ein paar Cheerleader. Mein Gefrierschrank platzt aus allen Nähten, der Vorratsschrank ist voll mit Kaffee und zur Sicherheit sogar Konservendosen.
Die Charaktere sind weitgehend überarbeitet, ebenso der Plot.
Die Buddies sind überprüft und die Liste vervollständigt.
Holz ist eingelagert.
Auf der Post steht die Urlaubsbox, Outlook verschickt ab 1. November Abwesenheitsmeldungen und an der Gegensprechanlage hängt ein Schild: „Novelist at work. Do not disturb.“ (nein, nicht wirklich, aber schön wäre es ja doch).
Der Wecker wird eine Stunde früher gestellt, man weiß ja nie, ob der Tag einem nicht Knüppel vor die Füße wirft, die uns am Schreiben hindern wollen.
Ja, es ist bald wieder soweit: 50.000 Wörter, 30 Tage, Null Ausreden – NaNoWriMo!

Morgen ist Workshoptag!

Ich freue mich schon so auf morgen! Workshop mit Anni Bürkl: „Plotten mit Tarot“. Nachdem ich momentan sehr viel Arbeit habe (ist ja kein Fehler, wenn man Unternehmerin ist 🙂 ), komme ich viel zu wenig zum Schreiben! Der NaNo ist ja soweit vorbereitet, dass der November kommen kann – wenigstens das 🙂 Aber mir fehlen meine 2.000 Wörter am Tag. Wenigstens 1000 würde ich gerne schaffen. Aber so ist das Leben: Entweder man hat jede Menge Zeit zum Schreiben, aber dann stapeln sich die unbezahlten Rechnungen, oder man kann seine Rechnungen bezahlen und sich gleich dazu eine neue Einrichtung kaufen, aber dann ist nichts mit Schreiben. Ein Mittelmaß wäre fein!