#LoveWritingChallenge Tag 13: Musik

Heute fasse ich mich kurz – versprochen! Weil morgen …

Musik als Quell der Inspiration. Dumm, dass ich beim Autofahren nicht zugleich auch schreiben kann. Ansonsten habe ich es nun einmal gerne ruhig; selten, dass daheim Musik läuft.

Wofür Musik aber immer gut ist: sie hilft mir, mich in die passende Stimmung zu versetzen, oder überhaupt erst einmal vom Real-Life in den Schreibmodus zu kommen. Wenn ich noch auf der Palme sitze und mit Kokosnüssen um mich werfe, wird´s ein bisserl schwierig, das nötige Einfühlungsvermögen für den von Petra zu Schulzeiten verletzten Wolfgang aufzubringen. Die Szene würde ziemlich anders verlaufen, als sie sollte. Ziemlich. Anders.

Ich habe so „meine“ Songs, die ich auf YouTube abspiele, wenn ich das Gefühl für „ich komm´ einfach nicht los“ brauche (Hopelessly devoted). Oder für: „habt mich gern, ich mache mein eigenes Ding“ (It´s my life – das ist sowieso mein ganz persönlicher Song). Oder ich möchte, dass jemand bitte gefälligst endlich aktiv wird (I need a hero) …

(Hard-)Rock, Pop, Musical, Jazz, Ethno, Klassik – das sind so die Genres. Klassik hauptsächlich instrumental, allen voran Chopin. Gerne auch Ennio Morricone 🙂 Wie gesagt, es hängt von der Stimmung ab, die ich brauche, um hautnah am Geschehen zu sein; zu spüren, was die Charaktere spüren; um ihre Wut oder Angst oder was auch immer, aus deren limbischen Systemen über meine Finger in die Tastatur laufen lassen zu können.

Musik ist Gefühl, und genau dafür nutze ich sie.

Ein Tag wie ein Geschenk

Manche Tage sind wie barfuß durch das weiche Moos laufen und das Gesicht dem warmen Sommerregen entgegen strecken.
Zehn Uhr: Die Herde im Café Benno vereint – zumindest ein Teil davon – frühstücken, plaudern, fallen lassen. Dann meine Frage, ob wir nun noch eine Stunde schreiben wollen. Nein. Wollten wir nicht. Weil letztes Mal, da war doch diese Idee. Die mit der neuen Anthologie. Also, wie tun wir jetzt? Wir könnten doch … Nein, das ist unprofessionell. Aber dann vielleicht … Da müssten wir zu viel Geld in die Hand nehmen und wissen nicht, ob es wieder reinkommt. Aber …

Babygeschrei. Mütter und Väter beugen sich über das Neugeborene. Ein Blog. Einer mit Kurzgeschichten zu bestimmten Themen. Aus dem können wir dann immer noch eine Anthologie machen, sie lektorieren und ein Cover gestalten lassen und veröffentlichen. Wie gehabt. So richtig. Mit Lesung. Details – beim nächsten Treffen. Da taufen wir dann unser Kind – auf den Namen „Die Wort-Spieler“. Niemand will jetzt so genau wissen, wo mir der Name eingefallen ist 🙂 Aber er ist mir aus dem Hirn gehüpft, noch bevor die anderen da waren, einfach so.

Anschließend noch das Buch Quartier.

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Foto: Melpomene Kriz

Nur Louisa Rabenschwarz konnte nicht mit. Immerhin war sie nach langer Zeit wenigstens beim Frühstück wieder dabei.
Neue Kontakte, interessante Ideen, ein Weihnachtsgeschenk für meinen Agenten (und das, obwohl ich bekennende Weihnachts-verweigererin bin!, aber das Ding war einfach „aufgelegt“) und – ein alter Kontakt. Ja, wenn ich die Trilogie soweit überarbeitet habe, dass der erste Teil passt, soll ich das Manuskript noch einmal schicken. Es war ja gut. Paul Decrinis stellt ein paar Fragen. Wie denn die Auswahl vor sich geht und wie wichtig ein gutes Exposé ist. Die Antwort bestätigt mir noch einmal: Ja, das Manuskript war in der engsten Wahl. Die Geräusche rund um mich verschwimmen, werden zum Rauschen, als hätte ich unsichtbare Kopfhörer auf. Augentropfen brauche ich heute keine mehr, es ist genug Flüssigkeit da.

NaNo Kickoff

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Erster November. Kaiserwetter in Wien. Angeblich. In Louisas Keller haben wir uns eingebunkert: Louisa, Ludwig, Birgit und ich. Es gab Tee und Kuchen, Brötchen und Aufstriche. Von allem viel zu viel – wer will sich denn schon nachsagen lassen, nicht auch an irdische Dinge zu denken? Die drei anderen hatten ja schon vorgetippt, während ich mir den Start wirklich bis 13h – unserem Treffen – aufgehoben habe. Dafür habe ich geplottet und an den Charas gearbeitet. Weil ich ja wegen eines Angebotes einer Agentur noch mal von „Das Gesicht“ (Romantasy Heftroman) auf „Writer“ (Folgeprojekt zu „Sandra“) umschwenken musste. Ehrlich aber auch: ich schicke doch keinen Heftroman an eine Agentur, bei der ich ein professionelles Textfeedback gewinnen kann! Leider musste Ludwig früher weg; Die restliche Zeit haben wir also zu dritt in die Tasten gehauen. Ja, auch wenn mich das „real life“ wie immer viel zu fest für meinen Geschmack an der Kandare hat – es ist herrlich, wieder Gas zu geben!

Gedankensplitter

Ein Blogeintrag einer ebenfalls schreibenden Freundin passt gerade gut zu meiner völlig übermüdeten und daher nachdenklichen Stimmung. Sie beschreibt ihren Kampf gegen den Alltag, der sicher auch aus Dingen besteht, die sie liebt, aber gerade im November, dem weltweiten Monat des Schreiberwahns, scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben. Auch die Dinge, die wir ansonsten gerne tun: da draußen scheint gerade die Sonne. Das vom Regen der letzten Tage noch nasse Laub schimmert auf der Wiese und lockt: „Komm, nimm den Rechen und spiel mit mir“. Und ich sage „Später.“

Es ist schon eine ganz eigene Welt, in der wir uns befinden. Einmal tun wir das, was andere „Leben“ nennen, und dann wieder rennen wir in eine Art Parallelwelt. Alles, was auf der „realen“ Welt ist, kann zu einer Inspiration für die Anderswelt werden.
Gestern, auf einer unerwartet schlechten Veranstaltung der Wirtschaftskammer, haben mir wengstens zwei Referenten Details zur Beschreibung von Szenen geliefert, der Zweite kann es in seiner Absurdität sogar zur Vorlage für eine Figur bringen (so ist er wenigstens für Irgendwas gut…). Ein dritter Vortragender die Idee, dass „Sandra“ unbedingt einen 3D-Drucker braucht. Die Freundin, die ich mitgenommen hatte, habe ich möglicherweise ein wenig verletzt, als ich sagte: „Die Schreiberlinge sind die Herde, zu der ich gehöre.“ Manchmal kommt es mir vor, als wären wir eine Art Geheimbund. Eine Minderheit, die versucht, eine harmlose (aber den „Normalen“ unheimliche) Psychose vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Sowas verbindet natürlich :-).  Dabei ist mein zweiter Vorname „Einzelgänger“! Und auch die Baustelle meiner Freundin inklusive deren wunderschönes Dachzimmer (genauer gesagt: wunderschön werdendes Dachzimmer) wurden zur Quelle der Inspiration. Denn sie (die Freundin) ist die Vorlage eines sehr wichtigen Charakters in meinem Roman – nur natürlich bis zur Unkenntlichkeit übersteigert. Das weiß sie übrigens auch.

Wen wundert es, wenn der Alltag seinen Tribut fordert, für alles das, was er uns an Ideen bringt :-)? Na gut, liebes Laub. Ich komme. Sobald Du etwas trockener bist.