#LoveWritingChallenge Tag 1, weiblicher Charakter

In der ersten Woche geht es also um das Wichtigste in jeder Geschichte: die Menschen, die da was tun (oder auch nicht). Heute stelle ich Euch jemanden aus meiner „Heinrichsbirken“ (Google-Maps wird das Nest nicht finden) Trilogie vor. Sie ist … ach was. Entscheidet selbst:

LWC-1

Sie hat eine Schnauze wie ein Schwert. Und das in „Alt-Böhmisch-Wienerisch“. Sie ist (war) Sudetendeutsche. Ja, auch vor 2015 gab es schon Flüchtlinge oder – wie hier – Vertriebene.
Sie ist bissig. Bösartig. Ihre Stimme klirrt. Sie steht am Boden der Realität und hängt doch an der Wand. Nur ihr protziger, goldfarbener Rahmen ist verschnörkselt, ihre Aussagen sind es nicht. Sie nennt die Dinge beim Namen. Ihre Ratschläge sind zum – Nachdenken. Wenn man sich genau überlegt, was sie meint, wenn sie was sagt.

Manchmal passiert es ihr und sie zeigt Gefühl. Tröstet statt zu spotten. Weint statt zu nörgeln. Beruhigt statt zu provozieren.
Sie erinnert Sandra aus dem ersten Teil daran, dass sie nie wieder jemandem die Socken waschen wollte.
Sie macht Maggie im zweiten Teil drauf aufmerksam, dass sie nicht mehr Zwanzig ist und von einer Blüte zur nächsten flattern kann. Schon auch aus Mangel an brauchbaren Blüten.
Im dritten Teil erteilt sie der Naturwissenschaftlerin Petra Lektionen über Hexen und die passende Bekleidung beim Anlegen von Kräuterbeeten.
Bis sie ganz zum Schluss auf einen alten Schuhschrank trifft. Ebenfalls Sudetendeutscher. Ebenfalls vertrieben.
Oh, hatte ich es nicht erwähnt? Sie ist jetzt ein protziger alter Biedermeierspiegel. Tante Erna.

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