Dass nur die wenigsten Autoren vom Schreiben leben können, dürfte ja bekannt sein. Dass man als Ein-Personen-Unternehmen gut beraten ist, wenn man noch ein As im Ärmel hat, auch. Das ist bei mir ein Teilzeitjob, wie er mir besser nicht hat „passieren“ können. Nun aber –
wird der 10. Wiener Gemeindebezirk mit der Fertigstellung der U-Bahn in elf Monaten Parkpickerlzone. Ich pendle aus Niederösterreich herein, was bedeutet, Parken kostet genau so viel wie mit den Öffis fahren. Nur, dass ich mit den Öffis mehr als doppelt so lange brauche. Sogar so lang, dass die Arbeiterkammer sagt: bei einem Teilzeitjob ist diese Fahrzeit „nicht zumutbar“. Ich würde das sowieso nicht tun, denn ich düse ja oft genug gleich nach der Arbeit weiter, und setze meinen „Ich bin Unternehmerin“-Hut auf. Und das mit einem Kofferraum voller Zeug.
Lange habe ich überlegt, wie ich das lösen könnte, aber alle Varianten bedeuten entweder einen hohen Zeitverlust, oder sie sind zu teuer. Es besteht die Möglichkeit für Unternehmer, die im 10. Bezirk ansässig sind, für ihre Mitarbeiter ein Parkpickerl zu beantragen, wenn die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln „unzumutbar“ ist (Es werden im Infoblatt auch einige konkrete Gründe aufgeführt, die nicht auf mich zutreffen). Heute habe ich endlich der Bezirksvorstehung eine Mail geschickt, mit der Frage, ob es überhaupt Sinn macht, wenn meine Chefin ein Parkpickerl für mich beantragt, und die Argumente angeführt. Denn, wenn nicht – nein, wie ich es drehe und wende: ein Drittel meines Gehalts dafür auszugeben, dass ich überhaupt arbeiten fahren darf; oder anders rum: für dann fünf Euro die Stunde zu arbeiten – macht keinen Sinn.
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