#LoveWritingChallenge Tag 20: Mut & Angst

Ob Mut und Angst ein Thema in meinen Geschichten sind? Und wie! Aber schon wieder: nicht als Kernthema, das kommt morgen dann 🙂
Stellt Euch doch vor, ein Roman beginnt damit, dass alles happy ist. Kann ja sein. Aber dann geht es happy weiter und es endet mit einem Happy End. Keine Hürden, die jemand überwinden muss, an denen jemand scheitern kann, alle haben sich lieb und zahlen brav ihre Steuern. Die „Belletristik“ würde ganz schön „Mal et triste“!
Also, nix da! Her mit den Schwierigkeiten, her mit den ganz großen Wünschen, her mit den freiwilligen und unfreiwilligen Veränderungen.

Und damit: her mit der Angst. Denn jede Veränderung ist ein Schritt ins Ungewisse. Und Ungewissheit macht immer Angst. Das ist auch gut so.
Stell Dir vor, Du musst oder willst weg von einem Ort, hin zu einem anderen Ort. Dazwischen ist – was? Vielleicht ist es ein ebener Weg. Vielleicht ist es aber auch ein Sumpf – das kannst du nicht mit Sicherheit wissen. Und lass dich nicht von schimmerndem Asphalt in die Irre führen! Auch kannst du nicht wissen, ob es auf der anderen Seite wirklich besser ist als hier. Nicht mit Sicherheit.
Zum Schutz allen Lebens hat die Natur die Angst erfunden. Diesen Mechanismus, der dich stehenbleiben lässt. Überlegen lässt. Der dich vor möglichen Gefahren auf deiner Reise warnt.

Und damit: her mit dem Mut. Ohne Mut gibt es keine Veränderung, keine Entwicklung, kein Weitergehen. Für mich ist Mut nicht das Gegenteil von Angst, das wäre der Leichtsinn. Das wäre „ach was, ich geh´ dann einfach“ … unter. Mut bedeutet für mich, die Angst zu spüren, stehen zu bleiben und alle Sinne aufzumachen. Nachzudenken. Wie hoch ist das Risiko? Welche Gefahren könnten auf mich lauern? Wie kann ich sie so klein wie möglich halten? Wie kann ich mit ihnen umgehen? Was kann ich tun, wenn alles aus dem Ruder läuft? Und dann entscheiden: ist mir die Sache das Risiko wert? Ist es wirklich so wichtig für mich? Ist das Motiv so stark, dass ich bereit bin, dafür alles zu tun, wirklich alles zu riskieren? Wenn die Bedeutung größer ist als das Risiko, dann gehe ich. Wenn mir das Ziel die Mühe und die Gefahr nicht wert ist, kehre ich um.
Mut bedeutet, die Angst bei der Hand zu nehmen, sich bei ihr für die Warnung zu bedanken, sich so gut wie möglich vorzubereiten – und zu gehen.

Im Sumpf versinken, sich verletzen, Fehler machen und korrigieren, Neues lernen – auch über sich selbst … alles das gehört zur Reise des Helden dazu.

Sandra startet mit viel Bauchweh in die Selbstständigkeit – und das zu Recht.
Später rennt sie zwei Stunden auf und ab, bevor sie zum Handy greift und Michael anruft  – und es kommt schlimmer, als das, was sie als das „Schlimmst-Mögliche“ angenommen hat.

Petra zieht von einer High-Tech-Wohnung in einem Loft aufs Land und muss sich mit ihrer Spinnenphobie konfrontieren.
Später muss sie sich dem Dorfgranden Sebastian Steiger stellen – wenn sie die Cooperative gründen will.

Charly muss Frau König suchen – wenn er wissen will, wie er an ihre e-card gekommen ist.

Zaide muss ins Reich des Windes gehen, wenn sie die Machenschaften ihres Versprochenen aufdecken will.

Maggie muss dem Biker sagen, dass sie ihn ernsthaft liebt. Und es sich vorher auch noch selbst eingestehen.

Glaubt Ihr wirklich, das alles geht so leicht? Erfolg ist eine Diva und will gebeten sein!

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