Alaska. Schneesturm. Arzt auf Pferd. Zu spät.
Das ist die Kurzversion jener Geschichte, die ich als meine „Erste“ empfinde. Bei der ich zum ersten Mal dieses Gefühl: „ja, wo kommt denn das auf einmal her?“ hatte.
Ja, ich hatte natürlich vorher schon geschrieben, aber noch nie so. So – in Trance. So völlig drin im Geschehen.
Es war eine Schularbeit. Unser Klassenvorstand und Deutsch-Professor stellte einen Plattenspieler auf. Nahm eine Scheibe schwarzen Vinyls und meinte: „Und dazu schreibt Ihr eine Geschichte.“ Zwei Stunden hatten wir dafür Zeit.
Ich kannte die Nummer damals noch nicht. Aber etwas klang für mich wie das Schnauben eines Pferdes. Dann ein Telefon. Und Sturm. Mir wurde kalt.
Es war noch meine Medizin-studieren-wollen Phase.
Hat er wirklich zwei Stunden lang wieder und wieder das Lied wiederholt? Ich kann mich nicht erinnern, ich hatte mich aus der Klasse langsam davongeschlichen. War in Alaska. Ein Telefon läutete. Die Straßen wegen des Schneesturms nicht mit dem Auto erreichbar.
Also versuchte ich es auf einem Pferd. Es war ein weiter Weg; es war der einzige Weg.
Die Musik wurde langsamer, wenige einzelne Geräusche; ein letztes Schnauben, dann nichts, außer dem Sturm. Der Patient war tot.
„Ihr habt nur mehr 10 Minuten“
Und ich hatte ein „Sehr gut“. Und was für eins.
P.S.: Bei dem Stück handelte es sich um eine Instrumentalversion einer Nummer von Pink Floyd.