Ja, Nein, Weiß nicht

Eine E-Mail von Sweek im Posteingang (Ihr erinnert Euch vielleicht? newpipertalent – der Wettbewerb von Piper, an dem ich teilgenommen hatte).
Es ging zwar darum, meinen Roman über die Plattform zu veröffentlichen, ja – aber der Text dazu schien mir doch ziemlich persönlich zu sein. Hier der Anfang der Mail:

Liebe NinaDreist,
vielen Dank, dass du am Piper Schreibwettbewerb teilgenommen hast! Die Jury und das Sweek Team haben deine Geschichte “Sandra – nicht mehr lieb” gelesen. Jedem hat die Handlung über das spannende Leben deiner Protagonisten und dein Schreibstil sehr gut gefallen. Die Handlung deines Buches klingt vielversprechend und wir glauben, du hast das Potenzial, ein gutes Buch veröffentlichen zu können.
….

Natürlich ist es „Honig ums Maul“ geschmiert, und es übersteigt sogar meine Autorenfantasie, dass „Sandra“ wirklich „Jedem“ gefallen hat. Auf der anderen Seite halten sich die Kosten so in Grenzen, dass sie nur dann verdienen, wenn sich der Roman verkaufen lässt.
Also, hat das nun wirklich wer gelesen und meint, an meinem Werk könnte man Geld verdienen?
Hat jemand Erfahrungen mit Self-Publishing über Sweek? Hat noch jemand eine Mail bekommen und sind nur Anrede und Titel ausgetauscht?
Ich geh der Sache auf jeden Fall einmal nach, auch wenn mir immer noch ein „richtiger“ Verlag in diesem Fall lieber ist.

Mal wieder im Schnelldurchlauf

Wie die Zeit vergeht!

Also wieder einmal im Newsticker, was sich bei mir in den letzten Wochen so alles getan (oder nicht getan) hat.

  • Ausschreibung newpipertalent: Leider nicht. Nicht einmal in die Endausscheidung ist Sandra gekommen.
  • Unsere Anthologie: verzögert sich bis in den Herbst. Wir alle haben auch noch ein RL, und wir alle neigen dazu, es immer wieder zu unterschätzen …
    Derzeit sind (fast) alle Endfassungen der Geschichten, die unterschriebenen Verträge und die restlichen Informationen (Kurzvita, Foto …) bei mir. Sobald ich alles habe, stelle ich das Werk zusammen und schicke es an meine Schreibkollegin Klaudia Zotzmann-Koch zum Layouten. Danach geht die Druckfahne an die Autoren, die sie absegnen und wieder an mich retournieren. Der Rest sollte schnell erledigt sein. Sollte 😊
  • Camp-NaNo war knapp, aber ein Erfolg. Nicht nur, weil ich erst am letzten oder vorletzten Tag mein Ziel erreicht habe. Es war ein sehr persönliches Projekt, eine Art Selbsthilfe-Schreibtherapie, und sie funktioniert!
  • Natürlich bin ich auch beim Juli-Camp dabei, was denn sonst? Und weil´s so lustig ist, überarbeite ich noch einmal „Sandra“. Da steckt noch mehr drin, das habe ich beim Durchackern von „Truby“ bemerkt. Die Vorbereitungen für Juli laufen also schon.
  • Letzten Sonntag war ein Teil der Schreibgruppe bei Birgit auf ein kleines Fotoshooting zu Gast. Sobald die Fotos freigegeben sind (Rechte!), findet ihr hier ein aktuelleres Profilbild von mir.
  • Wieder hat Klaudia einen Podcast mit mir gemacht, eine Zwischenbilanz zum Thema „Going Pro 2018“ – wir auf unseren Wegen in Richtung „Nebenberufs-Vollblut-Autor“, dieses Mal gemütlich bei mir daheim auf der Terrasse (siehe Beitragsbild).
  • Habe John Trubys „The Anatomy of Story“ entdeckt – nein, eigentlich hat mich Julia K. Stein in einem ihrer Webinare drauf gestoßen. Viel Arbeit, aber ich denke, die zahlt sich aus. Und ziemlich anders als alles, was ich bisher über die Planung von Romanen (aber auch Kurzgeschichten) gelesen und gelernt habe. Aber dazu ein anderes Mal mehr 😊

 

Und zwar eher bald, kann ja nicht sein, dass ich immer so lange vor mich hin schweige!

No risk – no fun. Wettbewerb Piper

Ich riskier das jetzt einfach. Auch wenn ich noch nicht fertig bin mit dem Überarbeiten, es schaut aus, als könnte ich es schaffen. Und deswegen nehme ich an der Ausschreibung von piper „newpipertalent“ teil. Ja, ein Cover ist auch in Arbeit …

Kapitel für Kapitel lade ich es jetzt hoch, die Kommentare meiner Testleser motivieren mich. Sie gehen mit Sandra mit, sie lachen, sie schlagen sich auf die Stirn, wie …. jemand sein kann – also: wenn nicht jetzt, wann dann?

Naja – und an dieser Stelle: Follower und Liker sind, wie auf so vielen Plattformen – herzlich gerne gesehen …

Mehr (es gabert auch noch ein paar andere Dinge zu berichten) demnächst!

Another Road oder: Pläne, und wie sie durchkreuzt werden können

Soso. Da hatte ich also vor, das erste Buch im Self- Publishing herauszubringen. Hatte ich wirklich vor! Nur noch die Geschichten überarbeiten, und den ganzen Kleinkram dazu und …

… dann kam das: https://blog.sweek.com/de/piper-schreibwettbewerb-newpipertalent-award/ 

Es war eine B-Priorität, „Sandra“ noch einmal zu überarbeiten, keine Eile, kein Druck. Nur ein „ich möchte endlich“-Projekt. Und jetzt ist alles anders.

Wühlen in den Eingeweiden der Geschichte, Szenen umschaufeln, zweifeln, verzweifeln, lachen, freuen, bibbern, Stress. Noch eine Testleserin – sie ist einfach perfekt. Macht mich drauf aufmerksam, dass selten gleich nach einem Sommergewitter die ersten Schneeglöckchen blühen (Szenen verschieben kann Folgen haben …)
Das ist aber nur ein Teil des Ganzen.

Heute: Treffen der Gruppe. Ein grober Plan, was wir heuer alles machen wollen. Die nächsten Schritte mit unserer Anthologie; Ideen, welche Workshops wir machen wollen, welche Recherchetouren wir unternehmen …

Wie? Das restliche Leben? Mein Unternehmen – das ich auch gerade frisch poliere?
Oh, danke für den Hinweis: wenn ich nicht bald die Suppe auf den Herd stelle, wird das heute wohl nichts mehr 🙂

Beitragsbild: Landstraße bei Gänserndorf, (c) Nina Dreist

Sandra in Karlsruhe

Montag, 27. Juli. Wir fahren auf die Post, Sandra und ich. Ich schicke sie auf die Reise zum Verlag. Manchmal fühle ich mich, als wäre ein schrecklich dicker Fallschrimspringer gerade in meinem Bauch gelandet. Dann wieder (und das überwiegt inzwischen) ist alles einfach nur richtig so.

Deckblatt, Exposé und Anschreiben an den Verlag

Mein Baby ist unterwegs

Am Abend – ein wunderbares Gewitter. Angeblich konnte man irgendwo sogar einen doppelten Regenbogen sehen. Aber mir hat eine Wolke zugelächelt. Einfach so, weil Montag ist!

lachendeWolke

Und das soll kein Omen sein?

The day(s) after

Ja, der November ist vorbei. Ein seltsames Gefühl, nach dem Heimkommen oder vor dem Wegfahren nicht gleich auf Wörterjagd gehen zu müssen! Aber für mich geht´s ja doch weiter. Inzwischen arbeite ich wieder am Plot, bringe alles, was ich so geschrieben habe in eine (neue) Reihenfolge, strukturiere und komme endlich drauf, wie ich die Szenen zu Kapiteln zusammenfassen kann. Ein ganz schöner Brocken Arbeit, aber mit „Aeon“ geht das recht gut. Nur musste ich vorhin kurz schlucken: ich habe mir angesehen, wie denn die Timeline im Ausdruck aussehen würde. Ganz nett. Nur durch Schlampigkeitsfehler (eine Figur habe ich statt 1987 schon 0087 auf die Welt kommen lassen) wären das im Ausdruck etwas über 9.000 Seiten geworden 😛 . Ja, ich denke, es ist bald soweit: der Anfang kann überarbeitet werden. Und die Testleser bekommen auch nur den Anfang zugeschickt, und das bald, denn die meisten sind ja schon im Vorweihnachtstrubel. Noch 2,5 Monate – es wird auch höchste Zeit, einen konkreten Überarbeitungsplan zu erstellen, wenn ich es noch schaffen will. Haltet mir die Daumen, dass mir der Alltag möglichst wenige Überraschungen vor die Füße wirft, es reicht wirklich schon!

NaNoWriMo 2014 – geschafft!

Ja, wer hat da eigentlich wen geschafft? Ich den NaNo oder war´s nicht doch eher umgekehrt?
Auf jeden Fall habe ich zwei Teilziele erreicht: das erste am 20. November (hab ich ja gepostet) und das zweite heute. Mit 77.000 Wörtern bin ich im Plan. Was noch lange nicht heißt, dass ich den Roman fertig habe. Was noch lange nicht heißt, dass ich es schaffen werde. Aber jetzt sollte ich mich wohl eher darum kümmern, dass ich wieder durch die Hütte ziehen kann, ohne ständig über irgendwas zu stolpern. Für heute ist genug geschrieben. Nächstes Ziel: Bis Sylvester die erste Überarbeitung und „fertig“. Ich lach mich kaputt 🙂 Gratulation auch an meine Buddys! Es war für uns alle heuer besonders hart, als ob uns jemand auf die Probe stellen wollte. Wir haben mehr als nur den NaNo gewonnen!

NaNoWriMo – 50K erreicht!

Fast war es wie im Roman: „Was ist das Schlimmste, das deiner Figur passieren kann? Lass es geschehen!“ Ja, gestern hat mir der Alltag noch schnell einen gewaltigen Knüppel vor die Füße geworfen. Aber trotzdem: erschöpft, erledigt, erleichtert – ich habe heute die 50K geschafft! Damit bin ich wieder im Plan. Noch weiß ich nicht, wie dick der Knüppel noch werden wird, aber das erste Etappenziel habe ich erreicht. Bis zum 30. November will ich auf 75.000 sein, dann erst einmal durchschnaufen und mich auf meine Arbeit konzentrieren. Den Plot umschlichten und testen, da hat sich Einiges verändert. Mein Werk überarbeiten und den Anfang an die Testleser schicken. Ein Berg Arbeit liegt noch vor mir und ich glaube wirklich nicht, dass ich es rechtzeitig schaffen werde, das Manuskript abzuschicken. Aber heute bin ich erst einmal stolz auf mich!

Harte Zeiten

Da schreibt man also. Jagt seinem Word-Count nach. Nicht nur dem, den der NaNo vorgibt. Nein, viel schlimmer noch: dem, den man sich selbst gesetzt hat.
Man muss erkennen, dass man sich die Latte zu hoch gelegt hat.
Der innere Lektor brüllt: „Was soll der Schwachsinn überhaupt?“
Der innere Realist schreit: „Sag einmal, hast du nichts Anderes zu tun?“
Der Plot stimmt nicht, der Spannungsbogen auch. Die Idee ist da, wie es besser geht. Dazu fehlen aber wichtige Informationen. Den einzigen Menschen, der die Antworten kennt, traut man sich nicht anzurufen.
Die Biotonnen sind geleert, das Wetter wunderbar. Es gibt keine Ausreden, das (fast) letzte Laub zu rechen. Es hätte davor auch keine Ausreden gegeben, die Schläuche im Garten endlich aufzurollen und die Garnitur von der Terrasse winterfest zu verstauen.
Vor dem Einschlafen das letzte Bild, das ich hinter geschlossenen Lidern sehe, ist ein „Screenshot“ vom Srivener, meinem Schreibprogramm. Eine Idee, eine unscheinbare Nebenfigur etwas farbiger zu gestalten. Nicht aufgeschrieben. Weg.

Vor allem aber dieses Gefühl: ich schaffe es nicht. Den NaNo schon, da mache ich mir keine Sorgen. Aber ich will ja das Manuskript bis Februar fertig haben. An den Verlag schicken. Auf die Antwort zittern.
Und plötzlich ist sie wieder da, diese grausame Stimme in meinem Kopf: „Was willst du überhaupt? Warum tust du dir das an? Wozu schreibst du überhaupt einen Roman? Und was bedeutet es für dich, ihn zu veröffentlichen, wieso ist dir das auf einmal so wichtig?“

Herzerl, wenn ich die Antwort wüsste, würde ich es wahrscheinlich gar nicht tun!

Das Einzige, was ich weiß ist, dass diese Phasen notwendig sind. Was jetzt bremst, wird bald beschleunigen.

Also: Nase zu und durchtauchen!

Gedankensplitter

Ein Blogeintrag einer ebenfalls schreibenden Freundin passt gerade gut zu meiner völlig übermüdeten und daher nachdenklichen Stimmung. Sie beschreibt ihren Kampf gegen den Alltag, der sicher auch aus Dingen besteht, die sie liebt, aber gerade im November, dem weltweiten Monat des Schreiberwahns, scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben. Auch die Dinge, die wir ansonsten gerne tun: da draußen scheint gerade die Sonne. Das vom Regen der letzten Tage noch nasse Laub schimmert auf der Wiese und lockt: „Komm, nimm den Rechen und spiel mit mir“. Und ich sage „Später.“

Es ist schon eine ganz eigene Welt, in der wir uns befinden. Einmal tun wir das, was andere „Leben“ nennen, und dann wieder rennen wir in eine Art Parallelwelt. Alles, was auf der „realen“ Welt ist, kann zu einer Inspiration für die Anderswelt werden.
Gestern, auf einer unerwartet schlechten Veranstaltung der Wirtschaftskammer, haben mir wengstens zwei Referenten Details zur Beschreibung von Szenen geliefert, der Zweite kann es in seiner Absurdität sogar zur Vorlage für eine Figur bringen (so ist er wenigstens für Irgendwas gut…). Ein dritter Vortragender die Idee, dass „Sandra“ unbedingt einen 3D-Drucker braucht. Die Freundin, die ich mitgenommen hatte, habe ich möglicherweise ein wenig verletzt, als ich sagte: „Die Schreiberlinge sind die Herde, zu der ich gehöre.“ Manchmal kommt es mir vor, als wären wir eine Art Geheimbund. Eine Minderheit, die versucht, eine harmlose (aber den „Normalen“ unheimliche) Psychose vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Sowas verbindet natürlich :-).  Dabei ist mein zweiter Vorname „Einzelgänger“! Und auch die Baustelle meiner Freundin inklusive deren wunderschönes Dachzimmer (genauer gesagt: wunderschön werdendes Dachzimmer) wurden zur Quelle der Inspiration. Denn sie (die Freundin) ist die Vorlage eines sehr wichtigen Charakters in meinem Roman – nur natürlich bis zur Unkenntlichkeit übersteigert. Das weiß sie übrigens auch.

Wen wundert es, wenn der Alltag seinen Tribut fordert, für alles das, was er uns an Ideen bringt :-)? Na gut, liebes Laub. Ich komme. Sobald Du etwas trockener bist.