Selbst veröffentlichen oder von einem Verlag gedruckt werden? Was mir lieber wäre?
„Verlag, natürlich!“, schreit mein Ego. Klar doch. In der Vorschau das Cover meines Buches unter „Neuerscheinungen“ sehen. In die Buchhandlung gehen und es im Regal entdecken. Oder gar in der Auslage.
Oh ja, das wäre fein – jucherzt mein Ego.
Es hat Vorteile. Wenn in einem Verlag erst einmal ein paar Kenner das Manuskript lesen und man dann endlich die Antwort bekommt: „ja, wir nehmen es“, dann kann man sich sicher fühlen, dass man zumindest keinen völligen Schrott geschrieben hat. Dazu wird normalerweise lektoriert und korrigiert … das macht es schon viel einfacher. Vorschuss, Tantiemen, nächstes Manuskript.
Der Verdienst – nunja. Es hat sehr viel mit Prestige zu tun, das ist es, was mich an Verlagen so reizt. Und meine „Lieblinge“ (die „Heinrichsbirken-Trilogie“) würde ich lieber bei einem Verlag sehen, als sie selbst zu veröffentlichen.
Self-Publishing bedeutet sehr viel Arbeit und Geld, das man erst einmal in die Hand nehmen muss, bis es endlich soweit ist. Lektoriert sollte ja trotzdem werden und auch Korrektoren sollten auf Beistrichfehlersuche gehen. Und dann braucht man noch ein Cover. Und dann das Ganze hochladen, überprüfen, einstellen, bewerben und beten, dass wenigstens die Investition wieder herein kommt. Ja, dann natürlich noch die Frage: ist außer mir noch jemand von der Geschichte begeistert?
Aber dafür gibt es deutlich mehr Geld als bei einem Verlag. Auch ist das Image als Self-Publisher längst nicht mehr dieses „hat keinen Verlag gefunden, muss es also selbst rausbringen.“
Kurz: beides ist für mich okay. Ich arbeite an ein paar Projekten, die ich im SP herausbringen möchte. Auch zwei Romantasy-Romane gibt es inzwischen, die ich – unter einem anderen Pseudonym – im SP veröffentlichen will.
Mein Ego stampft gerade mit dem Fuß, verschränkt die Arme vor der Brust und fordert: „Sandra, Maggie und Petra will ich bei einem Verlag unterbringen.“ Schon gut, sobald alle drei Teile auf „wir sind eine Trilogie“ überarbeitet worden sind, schicke ich das erste Manuskript noch einmal aus. Der Verlag hat ja schon beim ersten Versuch wirklich Interesse gezeigt und im Dezember hieß es auch: „Ja, schicken Sie es uns dann noch einmal“. Also beruhig dich, Ego, so schlecht kann es nicht gewesen sein!