Challenge Tag 4: Das Setting

Die #monstermässigenanovorfreude will heute wissen, wo denn das neue Buch spielen wird. Der (Haupt-)Schauplatz des Geschehens. Der Ort, an dem wir Schreibverrückten 1.667 Wörter pro Tag verbringen werden. Das ist – vor allem bei meinem Schreibtempo – ziemlich viel Zeit. Zeit, in der ich mich wohl fühlen möchte.
Also spielt die Geschichte am Land. Sie spielt in der jetzigen Zeit, und sie spielt in dieser Welt und keiner, in der ich mich erst um das Erfinden neuer physikalischer Gesetze kümmern muss. Nein, es ist 2017, es ist Österreich, und es ist eine ländliche Gegend.

Auf Facebook ist mir vor ein paar Wochen ein Bild über den Weg gelaufen. Ein Haus, ganz alleine, drumherum Bäume in einer Reihe, wie ein natürlicher Zaun. Ein Haus, um Schutz zu finden; ein Ort, an dem man sich vor was-auch-immer verstecken, wovon auch immer erholen kann.
Fast zur gleichen Zeit haben mein Gärtner und ich beschlossen, alle, wirklich alle Nadelbäume auf meinem Grund auf einen Sitz zu Fall zu bringen, bevor es in den nächsten Jahren einer der Stürme tut. Zwölf Stück liegen jetzt in den Wiesen herum und warten, bis ich sie zerteilt habe. Ja, ich packe wahnsinnig gerne selber an, für mich sind Kettensäge und Kochlöffel kein Widerspruch. Ich habe viel fotografiert und beobachtet. Wie die Säge an einem Gurt von der Hüfte baumelt. Wie der Wipfel sich wehrt und dann doch endlich kippt. Wie 20-Meter Bäume, durch das Harz etliche Tonnen schwer, sich weigern, umzufallen, obwohl zwischen dem Keil- und dem geraden Schnitt nur noch ein paar Millimeter Fasern sind.
Ja, und genau das wird an diesem Schauplatz passieren – was genau, das habe ich zum Teil schon im Kopf, aber ich verrate es nicht 🙂

 

 

Oktober-Challenge, Tag 3

Heute in der ‪#‎monstermässigenanovorfreude‬ stellt sich die Frage nach dem Genre. Da bin ich noch am Grübeln. Chicklit liegt bei mir natürlich nahe. Aber da war dieser junge Mann, ein Freund der Tochter meiner Nachbarn gegenüber, und der hat mit einen kleinen Floh ins Ohr gesetzt. Ich habe ja nicht schlecht gestaunt, dass er mir auf einmal von seinen Erlebnissen mit einem – ja – Poltergeist erzählt. Aber das würde zu meiner Idee ganz gut passen. Also könnte es auch Romantasy werden. Eins von beiden wird es, so viel steht fest, aber was? Ich denke, ich lass` mich überraschen!

Tag 2 Challenge

Was wäre das Schreiben von Fiktion ohne Konflikt? Ring frei für die zweite Runde in der #monstermässigenanovorfreude :

Auf der anderen Schulter sitzt allerdings noch ein Monster, mit weniger rationalen aber dafür sehr viel besseren Argumenten. Und im November bist Du auf seiner Seite. Warum ist völlig klar, dass Du am NaNoWriMo teilnehmen MUSST?

„Kaffee? Hast du genug Kaffee? Und Spaghettisauce? Ach ja, und denk an den Kaffee! Nur mehr 29 Mal schlafen gehen – oder so – , ach, das wird fein! Holz liegt ja jetzt genug in der Wiese herum, also kalt wird uns nicht. Was? Ach geh, das bisschen schneiden und spalten, das macht sich von allein. Du, und hast du an die Duftkerzen gedacht? Du weißt schon, die, die so angenehm munter machen.
Ja, ich  bin ja schon ruhig, ich nerv dich nicht mehr länger. Aber eins muss ich schon noch fragen: Kannst du nicht die Termine im November einfach auf Deze… nein? Ach was, du schaffst das schon. Die Fotos, die zur Inspiration, und damit du nicht vergisst, die sind … ah, eh schon auf dem Rechner. Wollte ja nur auf Nummer Sicher gehen. Weil echt, das ist ein Stoff, da MUSST du einfach was draus machen. Weißt du schon, wie die Geschichte weitergeht? Kriegen sie sich am Schluss? Und wenn ja – wer denn überhaupt wen?
Das wird sooo fein, wird das. Nur wir zwei, ein nettes Feuerchen im Kamin, draußen gemütlicher Nieselregen – hör schon auf, ICH darf Adjektive verwenden, wieviele ich will – Kaffee, Spaghetti und das ganze Zeug aus dem Tiefkühlschrank – sag, kann man nicht die Salate auch schon ein Monat im Vorhinein kaufen, dann brauchst du nur zum Arbeiten raus und kannst dann gleich wieder … he! Was willst du mit dem Klebeband? Nein, nein – stopp, geh weg!“

Oktober

November (nein, ich habe mich nicht im Kalender verirrt): Ein erster Schatten, mehr eine Silhouette, noch kaum zu erahnen im morgendlichen Dunst, doch ich erkenne ihn: Der NaNo naht. Und zur Einstimmung schon wieder eine Challenge. Die #monstermässigenanovorfreude – Vorbereitungen für 30 Tage Schreibwahnsinn.
Und hier Tag 1: Das Monster spricht.
Ernsthaft? 50k in 30 Tagen? Das ist doch völlig verrückt! Mit welchen Argumenten kann das Monster, das auf Deiner Schulter sitzt und Pessimismus verbreitet, bei Dir punkten? Warum solltest Du besser gar nicht erst Dein NaNoWriMo-Glück versuchen?

„Ach, ist es schon wieder soweit. Sicher, du hast ja auch nichts anderes zu tun. Abgesehen von Romanen und Kurzgeschichten, die noch zu überarbeiten sind. Die Anthologie deiner Gruppe – wann hast du gesagt, soll sie erscheinen? Wolltest du da nicht auch noch an der Homepage basteln?
Und wenn du aus dem Fenster schaust … – es wird nichts nützen, die Vorhänge zuzuziehen, im November ist schon so genug im Garten zu tun. Und heuer noch viel mehr.
Mit deinem Schreibtempo im 5 bis 6-Finger System brauchst du aber eh nicht lange, bis die 1.667 Wörter in die Tastatur gehämmert sind. Ich höre jetzt schon das Stakkato: ‚Klack. Klack.‘
Du, und einen Broterwerb gäbe es da auch. So ganz nebenbei.
Weißt du, ich versteh dich nicht. Jedes Jahr dasselbe Drama: du willst schreiben, willst was weiterbringen. Und meckerst über jede Kleinigkeit, die dich daran hindern will, schimpfst über die Reale Welt. Jaja, die sucht sich doch immer ganz genau den November aus, um dich zu quälen, das macht sie dir zu Fleiß.

Geh, sei doch nicht so unendlich dumm, was du unter Zeitdruck schreibst, das wird doch eh nur Mist. Schau, nutz lieber die paar gemütlichen Tage, und mach´s dir vor dem Fernseher bequem, leg ein paar Scheite in den Kamin, zünde Kerzerln an, lies ein Buch oder entspann dich in der Badewanne. Du hast dir das wirklich verdient.

Nein? Du willst unbedingt? Na dann. Aber du glaubst doch nicht im Ernst, ich mache den Platz auf deiner Schulter irgendeiner obskuren Muse frei!“

Nein, den Platz macht es wirklich nicht frei, mein Monsterchen. Es verliert nämlich immer fast das Gleichgewicht, weil es sich nach vorne beugt und mitlesen will. 🙂

Learnaholic – es macht Sinn!

Schreibgruppe im Café Benno. Ich mag nicht immer nur über die Projekte reden (der endgültige Autorenvertrag für die Anthologie der Wortakrobaten ist auf dem Weg zu mir, Rechtliches ist geklärt …), also bereite ich eine Übung vor. Schließlich sind wir eine Schreib- und keine Plaudergruppe! Bei Julia Stein habe ich unlängst einen Online-Kurs gemacht. Basics, und ich bin mir nicht zu „gut“ dafür. Gelernt habe ich dabei nicht nur einige Dinge etwas anders anzupacken, ich habe auch gesehen, wo ich mit meinem Können gerade stehe. Nicht so schlecht, aber es geht natürlich noch viiieeel besser.
Dabei bin ich auch auf eine Übung gestoßen, die Joe Brainard-Übung „ich erinnere mich“
Was sich daraus ergeben und entwickelt hat, das könnt Ihr hier „nachhören“ (Anm.: momentan macht es Sinn, bei 8 Minuten einzusteigen, bis Klaudia den Anfang korrigiert hat)  Klaudias Podcast Nach der Aufnahme hatte ich das Gefühl, es war nur wirres Zeug, aber nein, so schlimm ist es gar nicht! Was auf jeden Fall rüberkommt, ist der Spaß, den wir dabei hatten. Wenn auch nicht immer alles, was das Hirn dann so an Erinnerungen produziert, wirklich spaßig ist, aber das ist „shut door“ (nach Steven King) und geht niemanden etwas an.

 

 

 

Wie komme ich in die Oper?

Antwort: Üben, üben, üben.

Zugegeben, ich bin ein Lern- und Übungsfreak. Weil ich nie wirklich mit dem, was ich schaffe, zufrieden bin. Und so habe ich heute meine erste Joe Brainard-Übung gemacht.

Inspiriert durch einen kleinen Online-Kurs von Julia K. Stein:
https://xoschreiben.lpages.co/kreatives-schreiben-reservierung/
habe ich den Timer am Handy gestellt und 10 Minuten auf die gleiche Art wie beim „Freien Schreiben“ oder den „Morgenseiten“ mein Schreibhirn aktiviert. Mit dem Unterschied, dass jeder Satz mit den Worten „Ich erinnere mich …“ beginnt. Ich glaube, ich habe vorher  noch nie von Joe Brainard gehört, aber die Übung finde ich genial. Wie lebendig Bilder doch werden, wenn man in der eigenen Schatztruhe kramt.
Hier ein Beispiel:
„Ich erinnere mich an meine kläglichen Versuche, im Alter von acht Jahren die frische Erde vom Komposthaufen mit einer Schaufel, deren Stiel länger war als ich groß, durch das rostige Gitter zu sieben“
Seht Ihr ungefähr, was ich dabei sehe?

Von Camps und Podcasts und Vertragsrecht und sonstigen Projekten

Gleich zuerst – hier der Link zu einem Podcast von Klaudia (man kann nicht einmal einfach auf einen Kaffee zu ihr kommen, schon hat sie das Aufnahmegerät in der Hand 🙂 ): https://www.zotzmann-koch.com/podcast/008-meine-erste-anthologie/

Wieder ist ein Camp vorbei, und ich habe mein Ziel erreicht. Heute, am letzten Tag (eigentlich schon gestern, aber ich habe noch ein wenig dazugetippt).

So oft ich mir auch vornehme, nur an einer einzigen Sache zu arbeiten, es will und will mir einfach nicht gelingen.

Aber hier mal so eine Liste der Dinge, an denen ich gerade dran bin:

  • Die Anthologie – nicht nur als Autorin mit zwei Geschichten, sondern als Herausgeberin. Aber ich bin ganz sicher, bei der Nächsten kann ich das alles schon. Soll Ende August bis Anfang September als e-book erscheinen und dann auch als Print. Plus Lesung. Details dazu gibt´s im Podcast zu hören.
  • Das Projekt vom Camp (Titel: „Liebe und so Zeug“) ist eine Sammlung von Kurz- und Kürzestgeschichten zum Thema. Soll Ende August bis Anfang September als e-book erscheinen (nein, ich habe mich nicht vertippt) und vorwiegend unterhalten – im Wartezimmer beim Arzt, in der U-Bahn …
  • .Eine Kurzgeschichte für diese Anthologie: https://shroombab.at/2017/04/08/ausschreibung-anthologie-smart-lies/  Beim Recherchieren dafür ist mir das Gruseln gekommen, ich gebe aber mein Bestes, es Euch so zu vermitteln, dass Ihr vorher noch lachen könnt. Versprochen.
  • Ein Kurzroman, Genre „Romantasy“ kam schon vor einiger Zeit aus dem Lektorat, will noch überarbeitet und (unter einem anderen Pseudonym) als e-book auf den Markt kommen. Eher erst im späteren Herbst.
  • Sandra und die restlichen Chaoten der „Heinrichsbirken“-Trilogie sollen in den nächsten Monaten ein Gesamtwerk werden. Mit Unterstützung einer Schreibcoach.

Hab ich irgendwas vergessen? Sicher. Aber das sind gerade so die wichtigsten Dinge in der nächsten Zeit. In der unmittelbar nächsten Zeit, denn: Sobald ich hier auf „Veröffentlichen“ geklickt habe, schlage ich mich weiter mit dem Autorenvertrag herum. Dem, der an die Autoren der Anthologie gehen soll. Und zwar bald.

#LoveWritingChallenge Tag 28: Deine Geschichte in 5 Worten

Der letzte Tag der Challenge ist das heute, der krönende Abschluss.
Ein Pitch ist gefragt, meine Geschichte auf fünf Worte reduziert. Ich gebe zu, das ist nicht gerade eine meiner größten Stärken 🙂

Okay. Für Sandra, Maggie und Petra lautet das einfach:
50-jährige Frau startet neu durch.

Für die Sonnenkönigin:
Mann sucht Besitzerin einer e-card.

Für „Zaides Tanz“:
Frau kann Eheversprechen ungestraft lösen.

Ja, das war eine ganz interessante Sache, diese Challenge. Und es war tatsächlich eine Herausforderung, vier Wochen lang über das eigene Schreiben nachzudenken. Öffentlich.

Danke, Katie Kling!

 

#LoveWritingChallenge Tag 27: Deine erste Geschichte

Alaska. Schneesturm. Arzt auf Pferd. Zu spät.

Das ist die Kurzversion jener Geschichte, die ich als meine „Erste“ empfinde. Bei der ich zum ersten Mal dieses Gefühl: „ja, wo  kommt denn das auf einmal her?“ hatte.

Ja, ich hatte natürlich vorher schon geschrieben, aber noch nie so. So – in Trance. So völlig drin im Geschehen.
Es war eine Schularbeit. Unser Klassenvorstand und Deutsch-Professor stellte einen Plattenspieler auf. Nahm eine Scheibe schwarzen Vinyls und meinte: „Und dazu schreibt Ihr eine Geschichte.“ Zwei Stunden hatten wir dafür Zeit.
Ich kannte die Nummer damals noch nicht. Aber etwas klang für mich wie das Schnauben eines Pferdes. Dann ein Telefon. Und Sturm. Mir wurde kalt.
Es war noch meine Medizin-studieren-wollen Phase.
Hat er wirklich zwei Stunden lang wieder und wieder das Lied wiederholt? Ich kann mich nicht erinnern, ich hatte mich aus der Klasse langsam davongeschlichen. War in Alaska. Ein Telefon läutete. Die Straßen wegen des Schneesturms nicht mit dem Auto erreichbar.
Also versuchte ich es auf einem Pferd. Es war ein weiter Weg; es war der einzige Weg.
Die Musik wurde langsamer, wenige einzelne Geräusche; ein letztes Schnauben, dann nichts, außer dem Sturm. Der Patient war tot.

„Ihr habt nur mehr 10 Minuten“
Und ich hatte ein „Sehr gut“. Und was für eins.

P.S.: Bei dem Stück handelte es sich um eine Instrumentalversion einer Nummer von Pink Floyd.